Rich Piana 16-wöchiger Zyklus für Masse

Rich Piana – mehr als nur Masse: Ein Vermächtnis, das bleibt

Wenn wir heute über extreme Muskelmasse, kompromisslose Ehrlichkeit und den radikalen Lebensstil im Bodybuilding sprechen, fällt ein Name immer zuerst: Rich Piana. Für viele war er mehr als nur ein Athlet – er war eine Bewegung, eine Stimme, ein Spiegelbild der ungefilterten Wahrheit in einer oft beschönigten Szene. Kein anderer Bodybuilder hat so offen über den Einsatz von Steroiden gesprochen, kein anderer hat sich so konsequent für seine Entscheidungen gerechtfertigt – und dabei gleichzeitig andere gewarnt, diesen Weg unreflektiert zu beschreiten.

Richard Eugene Piana wurde 1970 in Glendale, Kalifornien geboren. Schon als kleiner Junge begleitete er seine Mutter – selbst Bodybuilderin – ins Fitnessstudio. Mit elf Jahren begann er selbst zu trainieren, mit 15 nahm er zum ersten Mal an Wettbewerben teil. Und schon mit 18 Jahren – dem Alter, in dem andere noch über Proteinpulver diskutieren – startete er seinen ersten Zyklus mit Testosteron und Deca. Später sollte er offen sagen: „Würde ich alles nochmal machen? Wahrscheinlich ja. Aber ich würde anderen davon abraten.“

Piana gewann zahlreiche Titel, darunter NPC Mr. Teen California und NPC Mr. California 1998. Er dominierte die Super-Heavyweight-Klasse in den 2000er Jahren – nicht nur durch seine Körpermasse, sondern durch seinen unverkennbaren Stil: trainieren bis zum Limit, essen bis zum Maximum und leben ohne Kompromisse.

Der letzte Zyklus – und ein bittersüßes Ende

Im Sommer 2017 erlitt Rich Piana einen Zusammenbruch in seinem Haus in Florida. Die Autopsie offenbarte ein massiv vergrößertes Herz, eine überdurchschnittlich große Leber und erste Anzeichen von Arteriosklerose. Er verstarb mit nur 46 Jahren – ein Alter, das vielen in der Szene die Augen öffnete. Doch sein Vermächtnis lebt weiter: In Form seiner Videos, seiner Produkte, seiner radikalen Ehrlichkeit – und seines legendären Aufbauzyklus, den wir uns in diesem Beitrag strukturiert ansehen.

Denn wir wollen verstehen, warum sein Ansatz funktionierte, wo die Grenzen lagen – und wie wir Elemente daraus verantwortungsbewusst für unseren eigenen Weg nutzen können. Nicht zum Nachahmen, sondern zum Lernen. Denn auch das hat uns Rich beigebracht: „Know what you're doing – or don't do it at all.“

Vollständig strukturierter Muskelaufbau-Zyklus (Rich Piana)

Woche 1–3: Die Basis richtig setzen

Rich Piana wusste genau: Ohne eine saubere Grundlage ist alles, was danach kommt, instabil. Deshalb beginnt sein Zyklus mit einer Kombination aus Testosteron Enantat, Nandrolon Propionat und Drostanolon Propionat – drei Substanzen, die nicht nur synergetisch wirken, sondern auch für kontrollierbare, frühe Anpassungen sorgen.

Testosteron Enantat bringt eine stetige Freisetzung über mehrere Tage, was den Hormonspiegel konstant hält und abrupte Schwankungen vermeidet. Nandrolon Propionat liefert frühe anabole Impulse mit geringem aromatischem Potenzial – ideal für den strukturellen Aufbau von Muskelgewebe. Drostanolon, das oft unterschätzt wird, sorgt dabei für eine gewisse „Härte“ im Look, selbst in der Massephase, und wirkt gleichzeitig leicht antiöstrogen.

Dazu kommt HGH (Oxytropin) in einer moderaten Dosierung von 2,5 IU pro Tag – eine bewusste Wahl. In dieser frühen Phase wirkt HGH vor allem regenerativ, verbessert den Schlaf, erhöht die Stickstoffretention und schafft die Grundlage für kommende Belastungen.

Diese Wochen sind kein Sprint, sondern ein strategischer Aufwärmprozess. Wer jetzt seinen Körper beobachtet, die Reaktionen dokumentiert und regelmäßig Blutwerte kontrolliert, legt den Grundstein für einen erfolgreichen Zyklusverlauf.

Woche 4–5: Die Intensität steigt – und der Körper lernt zu wachsen

Testosteron Enantat wird auf 225 mg alle zwei Tage erhöht – das sorgt nicht nur für höhere Spiegel, sondern auch für eine gesteigerte Umwandlung in DHT und Östrogen, die wiederum neue anabole Wege aktivieren. Nandrolon steigt auf 150 mg, Drostanolon auf 75 mg. Die Dosierungen bleiben dennoch im kontrollierbaren Rahmen – kein Blindflug, sondern eine strukturierte Eskalation.

Parallel dazu wird das Wachstumshormon auf 5 IU pro Tag verdoppelt. Diese Menge bringt spürbare Veränderungen: schnellerer Fettverlust trotz Kalorienüberschuss, tieferer Schlaf, besseres Bindegewebe, härtere Trainingssessions mit kürzeren Erholungszeiten.

Jetzt beginnt der eigentliche Aufbauprozess. Die Muskeln sind geflutet mit Aminosäuren, die Zellvolumina steigen, die Kraft explodiert – doch ohne exzessive Wassereinlagerungen oder rasche Fettzunahme. Vorausgesetzt, Ernährung, Training und Supplementierung passen zur Phase.

Woche 6–8: Der Körper steht unter Volldruck

Die dritte Phase dieses Zyklus ist, was viele als das Herzstück der Transformation bezeichnen würden. Hier geschieht die Magie – aber nur, wenn die ersten Wochen diszipliniert und klug vorbereitet wurden.

Jetzt wird nicht nur injiziert – jetzt wird auch geschluckt. Der Einstieg von Dianabol (Dbol) bringt eine zusätzliche orale Komponente ins Spiel, die für viele Bodybuilder der entscheidende Kickstart ist. 40 mg täglich steigern die Proteinsynthese in Rekordzeit, führen zu brutalen Pumps und lassen das Gewicht auf der Waage regelrecht explodieren.

Testosteron Enantat geht jetzt auf 300 mg alle zwei Tage. Nandrolon wird auf 200 mg erhöht, Drostanolon auf 100 mg. Der Körper befindet sich in einem Zustand maximaler anaboler Reizung. Jede Mahlzeit wird effizienter verwertet, jede Trainingseinheit wird tiefer in die Muskelfasern geschrieben.

Gleichzeitig läuft HGH auf stabilem Niveau bei 5 IU täglich weiter. In Kombination mit Dbol ergibt sich ein massiver Schub an Zellvolumen, verstärktem Muskeltonus und Erholung. Die Haut beginnt zu spannen, der Bauch wird empfindlicher – Zeichen, dass die Leber mitarbeiten muss. Deswegen sollten jetzt Leber- und Blutdruckwerte engmaschig kontrolliert werden.

Woche 9–12: Der Übergang in die Hochpotenzphase

Testosteron Cypionat ersetzt nun das bisher eingesetzte Enantat – mit stabilen 300 mg alle zwei Tage. Gleichzeitig wird Trenbolon Enantat eingeführt. Mit 200 mg alle zwei Tage bringt es nicht nur extreme Anabolie, sondern auch eine spürbare psychische Schärfe mit sich: mehr Fokus, mehr Drive, aber auch mehr Gereiztheit. Hier ist mentale Stärke gefragt – denn Tren ist kein Spielzeug.

Dazu kommt Boldenon Undecylenat (EQ) mit 250 mg alle zwei Tage. Eine Substanz, die häufig unterschätzt wird, aber in Kombination mit Testosteron und Trenbolon ihre volle Wirkung entfaltet: gesteigerter Appetit, verbessertes Blutvolumen, gesteigerte Nährstoffverwertung.

Und dann gibt es noch Anapolon (Oxymetholon) – 50 mg täglich. Ein orales Kraftpaket mit heftigem Volumeneffekt. Muskeln wirken jetzt prall, fast aufgebläht. Viele berichten von 3 bis 5 kg Gewichtszunahme in nur zwei Wochen – aber nicht alles ist reine Muskelmasse. Wer Wasserhaushalt und Blutdruck nicht beobachtet, kann hier schnell ins Risiko rutschen.

HGH bleibt konstant bei 5 IU pro Tag – und sorgt weiterhin für tiefe Regeneration, besseren Schlaf und zelluläre Unterstützung inmitten dieses massiven hormonellen Sturms.

Woche 13–14: Erhaltung statt Eskalation – Stabilität auf hohem Niveau

Nach der brutalen Intensität der letzten vier Wochen ist es nun Zeit für Konsolidierung. Der Körper wurde extrem gefordert, die Muskelmasse ist sprunghaft gestiegen, das zentrale Nervensystem steht unter Dauerfeuer. Jetzt geht es nicht darum, noch mehr aufzubauen – sondern das bereits Erreichte zu sichern.

Anstatt abrupt auszusteigen oder blind weiterzudosieren, folgt Rich Piana einer durchdachten Logik: Er reduziert die Injektionsfrequenz, erhöht dafür die Einzeldosen. Testosteron Cypionat, Trenbolon und Boldenon werden jetzt nur noch einmal pro Woche verabreicht – aber in hohen Mengen. Damit erreicht er stabile Plasmaspiegel bei geringerem Injektionsstress.

Anapolon wird mit 150 mg täglich weitergeführt – eine Dosierung, die viele für extrem halten, die bei entsprechender Leberunterstützung jedoch kontrollierbar bleibt. Wichtig ist in dieser Phase vor allem: Regelmäßige Blutwerte und begleitende Support-Supplemente sind Pflicht.

Auch HGH bleibt mit 4,5 IU konstant – so bleibt die Zellteilung aktiv, die Gelenke geschmeidig und der Erhalt der aufgebauten Masse gesichert..

Woche 15–16: Der elegante Exit – Reduktion mit Substanz

Ein Zyklus wie dieser darf nicht abrupt enden. Der Körper ist hormonell tiefgreifend verändert, die endogene Testosteronproduktion nahezu inaktiv. Einfach abzusetzen, wäre ein Fehler – deshalb folgt eine strukturierte Reduktionsphase mit gezieltem Substanzwechsel.

In Woche 15 wird von Testosteron Cypionat auf Propionat gewechselt – kürzer wirksam, leichter auszuleiten. Gleichzeitig wird Primobolan (Methenolon Enanthate) eingeführt – ein mildes, nicht aromatisierendes Anabolikum, das ideal ist für den Übergang. Die Dosierung bleibt stabil, verteilt auf drei Injektionen pro Woche.

Oxandrolon (Anavar) wird in Woche 15 und 16 mit jeweils 100 mg pro Tag eingesetzt – ideal für den Muskelerhalt und zur Erhöhung der Muskelhärte. Auch Anapolon wird in dieser Phase schrittweise reduziert, um Nebenwirkungen zu minimieren.

HGH läuft mit 4,5 IU täglich weiter – als Brücke in die Post-Cycle-Phase. Es wirkt nicht nur muskelprotektiv, sondern hilft auch beim hormonellen Rebound, verbessert Schlaf, reduziert Gelenkschmerzen und hält den Stoffwechsel aktiv.

Woche 17–19: Post Cycle Therapy

Während des Zyklus wurde die körpereigene Testosteronproduktion vollständig unterdrückt. Die Hoden sind inaktiv, die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse liegt brach. Ohne gezielte Reaktivierung dauert es Wochen, teilweise Monate, bis der natürliche Hormonhaushalt zurückkehrt – und in dieser Zeit ist der Körper katabol, verletzungsanfällig und hormonell labil.

Rich Piana wusste das, auch wenn er es nie mit klassischen Protokollen kommunizierte. Seine Philosophie war klar: „Take care of your body, before your body stops taking care of you.“ In dieser sensiblen Phase ist der Einsatz von hCG (Humanes Choriongonadotropin) essenziell – nicht nur zum Reboot der Hodenfunktion, sondern auch, um das hormonelle Gleichgewicht langsam wiederherzustellen.

In dieser Post-Zyklus-Phase kommt hCG in einer Dosierung von 7.500 bis 15.000 IE über mehrere Injektionen zum Einsatz. Die genaue Menge richtet sich nach der Zyklusdauer, der individuellen Suppression und der Reaktion des Körpers. Ziel ist es, eine kontrollierte Reaktivierung der Leydig-Zellen zu erzielen, ohne dabei den Östrogenspiegel durch aromatisierende Rückkopplungen zu sprengen.

Gleichzeitig bleibt HGH mit 4,5 IU pro Tag im Plan – und das nicht ohne Grund. Gerade in der PCT hat Wachstumshormon eine besondere Wirkung: Es hilft beim Erhalt der Muskelmasse, stabilisiert die Gelenke, verbessert die Schlafqualität und fördert die psychische Ausgeglichenheit, die in dieser Phase oft leidet.